“Nimm diese Nadel und habe Mut, auf die Maske muss der Tropfen Blut.” Diese Aufforderung war am 5. Januar um Mitternacht zu hören. Am Naturtheater hatten sich die Heidenheimer Felsenhexen zu ihrer rituellen Hexentaufe getroffen.

Der Mond stand in der Nacht auf Dreikönig leuchtend am Himmel, als die zwei neuen Hexen getauft wurden. Laberus und Meridius heißen sie von nun an. Einen modrig, glitschigen Felsenmolch mussten sie schlucken, danach das Ganze mit bitterer Hexengalle herunterspülen, während im Kessel über der Feuerstelle weiteres, scheußliches Hexengebräu dampfte. Zugleich tanzten die anderen Hexen ausgelassen mit ihren Besen um die Täuflinge und die Feuerstelle.

Die gerade in den inneren Zirkel der Heidenheimer Felsenhexen Aufgenommenen, mussten sich noch einem weiteren Ritual unterziehen, nämlich der Maskenübergabe. Hierbei mussten sie sich mit einer Nadel in den Finger stechen und einen Tropfen Blut auf die Maske bringen. Erst dann durften sie sich die Maske aufsetzen, und ihr wahres Hexengesicht zeigen.



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